Was Social Media in der Mitarbeitergewinnung für Therapiepraxen wirklich bewirken kann
Physiotherapie als Engpassberuf und warum genau jetzt die Weichen gestellt werden müssen
Physiotherapie gehört seit Jahren zu den offiziellen Engpassberufen.
Die Bundesagentur für Arbeit bestätigt, dass im Bereich Physiotherapie über 11.000 Fachkräfte fehlen und die Lücke jährlich größer wird.
Für dich bedeutet das:
Du suchst nicht „einfach Mitarbeitende“ sondern du konkurrierst um sie.
Und das mit Praxen, die oft dieselben Methoden nutzen wie vor zehn Jahren.
Klassische Stellenanzeigen erreichen fast nur aktiv Suchende.
Die besten Kandidaten jedoch sind latent wechselbereit und die findest du fast ausschließlich über Social Media.
„Warum klare Positionierung auch für Mitarbeitende entscheidend ist, beschreibe ich hier ausführlich: Woran erkenne ich eine gute Physiopraxis?
Was Social Media im Recruiting wirklich leisten kann: Studien, Zahlen, Belege
Social Media ist längst kein „Kann man machen“ mehr.
Es ist ein strategisches Werkzeug im Kampf um Fachkräfte.
Social Recruiting ist im Mittelstand längst angekommen
Laut KfW-Digitalisierungsbericht nutzen 40 % aller kleinen und mittleren Unternehmen Social Media aktiv für Personalgewinnung.
Recruiting-Trends 2024 zeigen: Social Media ist der stärkste Hebel
Der Recruiting Trends Report (Universität Bamberg & Stepstone) bezeichnet Social Recruiting als wichtigsten Trend der letzten Jahre.
Jüngere Generationen informieren sich online über Arbeitgeber
Eine Studie der Hochschule Fresenius zeigt:
Die Mehrheit der Generation Z informiert sich zuerst digital über Arbeitgeber, besonders im Gesundheitswesen.
Warum Social Media gerade im Gesundheitswesen ein Gamechanger ist
Viele Praxen posten gar nichts oder nur sporadisch und das ist fatal.
Denn Studien zeigen gleichzeitig ein massives Imageproblem im Gesundheitswesen:
Überlastung, Unsichtbarkeit, unklare Arbeitgebermarke.
Social Media kann genau das sichtbar machen, was Kandidaten wirklich suchen:
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echtes Team
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echte Atmosphäre
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echte Werte
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echte Gesichter
Was Social Media konkret für deine Mitarbeitergewinnung bewirken kann
1. Du erreichst endlich die „unsichtbaren“ Bewerber
Das sagt auch der Social-Recruiting-Report der Uni Bamberg:
Latent wechselwillige Fachkräfte reagieren am stärksten auf authentisches Social Recruiting.
2. Du baust eine starke Arbeitgebermarke auf
Employer Branding ist laut PwC Healthcare Barometer einer der größten Einflussfaktoren im Kampf um Fachkräfte.
3. Du hebst dich klar von anderen Praxen ab
Die meisten Praxen wirken online austauschbar.
Mit ehrlichen Einblicken bist du sofort anders sichtbar.
„Wie Sichtbarkeit wirkt und warum Haltung im Außenauftritt entscheidend ist, erkläre ich hier: Warum Vertrauen die wichtigste Währung für deine Physiotherapiepraxis ist
Warum „einfach mal posten“ nicht reicht– typische Fehler laut Studien
Studien des BMAS zeigen: Die Qualität der Inhalte entscheidet darüber, ob Social Recruiting funktioniert.
Die größten Fehler:
1. Keine Strategie
Viele posten wahllos und ohne Ziel. Ergebnis: keine Bewerbungen, keine Reichweite.
2. Falsche Inhalte
Laut Studien wünschen sich Bewerber:innen vor allem:
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Einblicke
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echte Menschen
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Werte
Nicht Stockfotos oder generische Stellenbilder.
3. Keine Verbindung zur Bewerbung
Social Media weckt Interesse – aber der Weg zur Bewerbung muss kurz sein.
„Wie strategisches Marketing genau funktioniert, erkläre ich hier: Marketingstrategien für die Ansprache von Selbstzahlerinnen und Selbstzahlern.
Wie du Social Media strategisch nutzt und warum du ohne Konzept Energie verschwendest
Wenn wir ehrlich sind:
Die meisten Therapeutinnen sind nicht auf allen Plattformen unterwegs.
Das ist ein Vorteil und kein Nachteil.
Denn es macht deine Auswahl einfacher, klarer und strategischer.
Schauen wir uns die Realität an.
1. Instagram – der Platzhirsch bei jüngeren Therapeutinnen (25–40 Jahre)
Instagram ist mit Abstand die meistgenutzte Plattform unter Physiotherapeutinnen, Ergotherapeuten und Logopäden.
Warum?
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Visuelles Format → ideal für Praxisalltag, Team, Räume, Atmosphäre
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Reels → funktionieren perfekt für kurze Team-Einblicke
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Stories → direkter Draht zu aktiven Therapeut:innen
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Viele Fortbildungsanbieter, Praxen & Coaches sind dort → gewohnte Umgebung
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Generation Z & Y -> verbringen dort täglich Zeit
Kurz:
Wer unter 40 ist und therapeutisch arbeitet, ist mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit auf Instagram aktiv – besonders nach Feierabend, zwischen Behandlungsterminen oder unterwegs.
Für dich heißt das:
🔹 Instagram ist der stärkste Magnet, wenn du jüngere Leute, Berufsanfänger und Fortbildungsaffine erreichen willst.
2. Facebook – immer noch stark bei Therapeutinnen und Therapeuten über 40 (und in Gruppen!)
Viele unterschätzen Facebook, völlig zu Unrecht.
Ja, es ist „älter“.
Aber weißt du, wer sich dort tummelt?
👉 Therapeutinnen mit 15–25 Jahren Berufserfahrung, die
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mehr verdienen wollen
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eine Praxis suchen, die wertschätzend arbeitet
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genug vom Stress haben
-
ihre Arbeitsstelle wirklich bewusst auswählen
Und das Beste:
👉 Die großen Physio-, Ergo- und Logopädie-Gruppen sind alle auf Facebook.
Dort wird täglich diskutiert, gefragt, gesucht und kommentiert.
Für dich bedeutet das:
🔹 Facebook ist Gold wert, wenn du erfahrene Fachkräfte suchst.
🔹 Facebook Gruppen sind der direkteste Zugang zu einem großen Pool an Therapeuten.
3. LinkedIn – professionell, wachsend, aber nicht „emotional warm“
Therapeuten sind auf LinkedIn, aber anders.
Nicht mit Urlaubsfotos.
Nicht mit Behandlungsräumen.
Sondern mit:
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Fachthemen
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Fortbildungen
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Karriereweg
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Praxisführung
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Gesundheitspolitik
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persönliche, reflektierte Einblicke
LinkedIn ist ideal für:
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Praxisinhaberinnen und Inhaber
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angehende Teamleitungen
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sehr reflektierte Therapeuten
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alle, die Wert auf Arbeitgeberkultur legen
Und LinkedIn hat einen entscheidenden Vorteil:
👉 Weniger Konkurrenz, mehr Sichtbarkeit für professionelle Inhalte.
Für dich heißt das:
🔹 LinkedIn ist perfekt für Arbeitgebermarke, nicht unbedingt für Masse.
🔹 Aber enorm wertvoll, wenn du Menschen suchst, die mitdenken, mitgestalten und Verantwortung übernehmen wollen.
4. TikTok – schnell wachsend, aber deutlich jünger
Hand aufs Herz:
Nicht jede Praxis braucht TikTok.
ABER:
Therapeutinnen der Generation Z und die, die gerade aus der Ausbildung kommen, sind dort sehr aktiv – besonders im Physio-Bereich, weil:
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Humor → funktioniert
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Praxis-Einblicke → laufen
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Storytelling → wird gefeiert
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Ausbildungsalltag → wird gesucht
TikTok zieht:
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sehr junge Therapeutinnen
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Berufsanfänger
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Praktikantinnen
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potenzielle Auszubildende
Für dich bedeutet das:
🔹 TikTok ist ein Zusatztool, kein Muss.
🔹 Gut, wenn du perspektivisch junge Bewerber ansprechen willst – aber nicht notwendig, um Stellen zu besetzen.
Was bedeutet das konkret für deine Praxis?
Hier wird es entscheidend:
💡 Deine Plattform-Wahl richtet sich NICHT nach deinem Bauchgefühl sondern nach deiner Zielgruppe.
Wenn du suchst:
👉 Jüngere Therapeutinnen und Therpeuten (20–35)
→ Instagram
→ TikTok (optional)
👉 Erfahrene Therapeutinnen und Therapeuten (35–55)
→ Facebook
→ LinkedIn (als Ergänzung)
👉 Praxismanagerinnen, Leitungskräfte, berufserfahrene Fachkräfte
→ LinkedIn
→ Facebook
👉 Azubis / Lernende / junge Bewerbende
→ Instagram
→ TikTok
Und jetzt kommt der wichtigste Satz des ganzen Abschnitts:
„Nicht jede Plattform ist für dich, aber eine Plattform ist definitiv FÜR dich.“
Viele Praxen scheitern, weil sie versuchen, überall gleichzeitig zu posten.
Das wirkt verwässert.
Es verpufft.
Es frisst Energie.
Die erfolgreichsten Praxen konzentrieren sich auf:
👉 eine Hauptplattform (z. B. Instagram oder Facebook)
👉 + eine sekundäre Plattform (LinkedIn)
So entsteht kein Stress sondern Wirkung.
Warum du Plattformwahl nie „frei Schnauze“ treffen solltest
Weil du sonst:
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die falschen Leute erreichst
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Geld verbrennst
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Zeit verschwendest
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frustriert bist
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Posts im Nichts verpuffen
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das Potenzial deiner Arbeitgebermarke nicht nutzt
Mit einer klaren Plattformstrategie hast du dagegen:
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mehr Bewerbungen
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bessere Bewerbungen
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interessierte Menschen statt „nur aktiv Suchende“
-
ganz andere Gespräche im Erstkontakt
Was passiert, wenn du Social Media ignorierst?
Die Fakten sind klar:
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Fachkräftemangel wird größer
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Gen Z sucht Arbeitgeber online (Studie oben)
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Große Player investieren massiv in Employer Branding
Wenn du weiterhin nur auf klassische Methoden setzt, riskierst du:
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dauerhaft offene Stellen
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Überlastung
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steigende Fluktuation
FAQ – die wichtigsten Fragen auf einen Blick
1. Reicht es nicht, einfach meine Stellenanzeige auf Facebook zu posten?
Nein. Studien zeigen: Bewerber:innen wollen authentische Einblicke.
2. Wie viel Zeit brauche ich wirklich?
2–3 Stunden pro Woche reichen, wenn du deinen Content vorbereitest.
3. Muss ich auf jeder Plattform aktiv sein?
Nein. Für Therapiepraxen reichen 1–2 starke Kanäle.
4. Kann ich das komplett auslagern?
Ja – am besten eine Mischung aus:
Du lieferst Einblicke – Social Media Betreuung bereitet professionell auf.

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